Steckbrief

LAG Lokale Medienarbeit NRW e.V.

Die LAG LM unterstützt seit über 40 Jahren die aktive Medienarbeit in NRW. Mit unseren rund 170 Mitgliedern setzen wir landesweit innovative Projekte um. Als Fachstelle haben wir den Schwerpunkt Inklusive Medienarbeit. Wir informieren, beraten und bilden fort.

Wir sind Träger landesweiter Projekte der Jugendmedienarbeit, die wir in Kooperation mit unseren Mitgliedern und weiteren Akteuren der Medienarbeit durchführen. Wir unterstützen lokale und regionale Organisationen bei der Konzeption, Planung und Durchführung von Medienprojekten. Gern vermitteln wir Referentinnen und Referenten zu aktuellen Themen der Medienarbeit.

Unsere Publikationen vermitteln Fachwissen, Methoden und Einblicke in die Medienarbeit vor Ort. Die Schriften zur lokalen Medienarbeit bieten praktische Hilfen, Methodensammlungen und Hintergrundwissen – z.B. zur Nutzung von Musik in der Jugendmedienarbeit und der Inklusiven Medienarbeit.

Darüber hinaus sind wir politische und inhaltliche Interessenvertretung der Medienarbeit und Medienbildung in NRW. In Kooperation mit anderen Akteuren setzen wir uns für die Förderung und Weiterentwicklung medienpädagogischer Konzepte, Strukturen und Projekte ein und beraten Entscheidungsträger auf fachlicher und strategischer Ebene. Seit 2015 haben wir, gemeinsam mit der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK), einen Sitz in der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LfM).

Wir sind Landesverband NRW im Bundesverband Jugend und Film e.V. und führen Workshops zur Filmbildung durch.

Erfahrungen im Kontext der Corona-Pandemie

Unsere erste Tagung zur Inklusiven Medienarbeit im März 2011 trug den Titel Digital ist besser! und wir hatten den Titel von der Band Tocotronic entliehen … Neun Jahre später, während der Corona-Pandemie, scheint das Digitale vielleicht nicht immer besser, aber zumindest ein wenig gesünder zu sein! Als erste Berichte von einem neuen, unbekannten Virus aus China zu uns drangen, hat vermutlich niemand damit gerechnet, dass es Deutschland ähnlich hart wie China treffen könnte. Doch dann wurde das Tragen von Masken auch für uns zu einer neuen Kulturtechnik, und das Digitale bekam einen enormen Schub in der Jugend- und Bildungsarbeit.

Sicher, wir als Medienpädagoginnen und -pädagogen sind schon lange in der digitalen Welt zu Hause, aber viele Möglichkeiten haben wir bis dato – meist aus Zeitmangel – nicht genutzt. Tools zur Kollaboration und Weiterbildung, Videokonferenzsysteme – sie alle standen auf unseren To-do-Listen und warteten nur darauf, ausprobiert zu werden. Mitte März brach das Team der LAG LM die Zelte in Duisburg ab und zog ins Homeoffice nach Köln, um seine Forschung in Sachen digitale Zusammenarbeit voranzutreiben. Bereits zuvor hatten wir gelegentlich im Homeoffice gearbeitet, aber so lange Zeit am Stück hatten wir es noch nicht getestet. Dank der großen Flexibilität aller lief die Buchhaltung weiter, die Post wurde uns von unserer Reinigungskraft nachgeschickt und die Blumen in der Geschäftsstelle wurden ebenfalls versorgt. Was für ein Glück! Von hier aus noch mal danke an alle!

Miteinander reden

Zuerst wurden unsere wöchentlichen Teamsitzungen auf Jitsi-Meet verlegt, eine Open-Source-Videokonferenzplattform. Auch unsere Besprechungen mit den Nimm!-Kooperationspartnerinnen von der tjfbg gGmbH in Berlin wurden von nun an über Jitsi-Meet abgehalten. Das ging besser als gedacht, und so haben wir schnell eine Routine geschaffen, wie wir uns am besten austauschen können, und erkannt, dass man das Mikrofon besser stumm stellt, wenn man gerade nicht sprechen möchte. Die Nimm!-Jahresplanung wurde an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst: Ursprünglich für den Herbst geplante Publikationsprojekte wurden ins Frühjahr verlegt, liegen gebliebene Aufräum- und Umbauarbeiten an unseren Plattformen wurden angegangen.

In allen Bereichen begann eine Zeit des Ausprobierens. Wir nahmen an digitalen Workshops über ganz unterschiedliche Plattformen teil und überlegten, auch mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Netzwerk Medienpädagogik NRW im Rahmen einer Videokonferenz, wie wir die Jugendmedienarbeit in NRW in diesen Zeiten noch besser unterstützen könnten.

Wir sind gespannt, wie der Prozess sich entwickelt, sind aber schon mal mit Online-Seminaren eingestiegen – z. B. Social Media barrierefrei machen mit dem Experten für Barrierefreiheit und Nimm!-Inklusionsscout Domingos de Oliveira und Einfach und barrierefrei Untertitel und Audiodeskription erstellen mit Ramona Schösse, Medienpädagogin bei Die Welle gGmbH, und Rose Jokic, Beraterin bei der EUTB Selbstbestimmt Leben Köln. Im Herbst folgt ein Online-Seminar zum Thema „inklusives Gaming“. Mehr dazu gibt es über unseren Newsletter oder auf unseren Webseiten.

Online, alles online

Man kann es nicht oft genug sagen: Was die Kolleginnen und Kollegen in so kurzer Zeit alles online gebracht haben, ist fantastisch! Hier gibt es Livekonzerte, Quizshows, Kochangebote, DIY-Anleitungen, Live-Videochats und, und, und. Es wird versucht, den Kontakt zu den Jugendlichen aufrechtzuerhalten und weiterhin als Ansprechpartner vor Ort erreichbar zu sein. Auch die LAG LM hat auf Instagram ein Angebot veröffentlicht, das alle Jugendlichen und Fachkräfte anspricht, Hinweise zu barrierefreier Mediennutzung gibt, tolle Projekte vorstellt und vor allem auf Medienangebote für alle in NRW hinweist. Wir wollen die großartige Arbeit vor Ort bekannter machen und immer wieder zeigen: Inklusion geht!

Als Fazit der derzeitigen Lage kann man wohl ziehen, dass wir uns freuen, uns bald wieder analog zu sehen! Das ist schon netter – denn auch, wenn digital vielleicht gesünder ist, ist analog in diesem Fall irgendwie doch besser. Bleiben Sie gesund!