Aktion vor Ort: MdL Karl Schultheis (SPD) beim Audiovisuellen Medienzentrum der RWTH Aachen

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(Von Svenja Langfeldt / Aktion vor Ort: MdL Karl Schultheis (SPD) beim Audiovisuellen Medienzentrum der RWTH Aachen)

Im Rahmen der Aktionen vor Ort zum Tag der Medienkompetenz 2018 besuchte der Landtagsabgeordnete Karl Schultheis (SPD) am 22. November das Audiovisuelle Medienzentrum (AVMZ) der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen. Vor Ort informierte er sich über die vielfältigen Aufgaben des Zentrums, welches die medienbasierte Forschung und Lehre an der medizinischen Fakultät seit 1983 beständig unterstützt.

Mit einem geübten Handgriff öffnet der behandelnde Arzt die Aorta und Blut spritzt mir entgegen. Nein, ich befinde mich nicht mitten in einer Operation und ich bin auch keine Medizinstudentin. Ich schaue mir durch eine 3D Brille eine beispielhafte OP an einem Herzen an. Solche 3D Lehr-/Lernvideos sind nur ein Teil dessen, was das AVMZ an medienbasierten Lehr- und Lernkonzepten anfertigt. Das AVMZ konzentriert sich auf den Lernerfolg durch medienbasiertes digitales Lehren und Lernen.

Die Mitarbeiter des Audiovisuelle Medienzentrums der Medizinischen Fakultät der
RWTH Aachen demonstrieren mit einer 3D-Brille Karl Schultheis (links im Bild),
wie das Öffnen einer Aorta funktioniert.

Seit seinem Gründungsjahr 1983 hat das AVMZ insgesamt 1284 Videodateien produziert. Die Medienproduktion reicht von Videos (klassische lineare, interaktive, Multiview, 3D und 360°) bis zu Lernanwendungen (webbasierte Lernplattformen, Apps, Serious Games) und Animationen (klassisch linear und interaktiv). Neben der Medienproduktion liegen die Aufgabenschwerpunkte des AVMZ auf der Mediendidaktik und dem Medienservice. Unter die Mediendidaktik fallen E-Learning und Blended Learning, welche vor allem von Dozenten, in Form interdisziplinärer Medienprojekte, Unterricht vor- und nachbereitend benutzt werden. Darüber hinaus befasst sich das AVMZ auch mit der Lehr-/ Lernforschung durch die Entwicklung, Erprobung und Evaluation der entwickelten Medienformate und mit BMBF-Projekten (Bundesministerium für Bildung und Forschung). Der Medienservice von Seiten des AVMZ umfasst die Vermittlung der Medienkompetenz durch verschiedenen Workshops und Seminare, die Mediendistribution (die E-Learning Plattform emedia skills lab als breitgefächertes Medienangebot zum Selbststudium und Ressourcenpool für die Dozenten) und den Support/ Service mit Fragen und Problemen rund um Medien und Medientechnik.

MdL Karl Schultheis mit den AVMZ-Mitarbeiter(inne)n

Die meisten dieser Angebote richten sich nur an die Studierenden der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen und sind nicht öffentlich für andere Medizinstudenten in Deutschland zugänglich. Insgesamt nutzen ca. 85 Prozent der in Aachen Studierenden das digitale Medienlernangebot, besonders in der Prüfungs- und Vorbereitungszeit. Ohne die Förderung durch Dritt- und Projektmittel, z.B. des BMBFs und der RWTH, könnte das AVMZ die Unterstützung der Lehre und Forschung durch Medien an der Medizinischen Fakultät nicht gewährleisten. Dabei ist genau das wichtig. Wie durch Studien erwiesen, erzielt digitale, mediengestützte Lehre einen erhöhten Lernerfolg. Durch die verschiedenen Blickwinkel in einem Multiview-, 3D- oder 360°-Video werden dem Studierenden und dem Dozenten völlig neue Perspektiven der Lehr-/Lernmöglichkeit gegeben. Durch interaktive Quizze oder Videos ist es den Studierenden nicht bewusst, dass sie lernen, erzielen im Nachhinein aber eine gute Note. Medienbasiertes Lehr- und Lernen ist eine Notwendigkeit, um bei der heutigen digitalen Entwicklung in der Medizin und der Bildung allgemein mithalten zu können. Diese neuen Lernkonzepte müssen her, um dem verstaubten deutschen Lehrsystem innovativ entgegenwirken zu können. Andere Hochschulen müssten sich an dem AVMZ der RWTH Aachen orientieren, welches ein Vorreiter in dem Bereich der Medien für Lehre, Forschung, Aus- und Weiterbildung ist, und ein eigenes AVMZ einrichten. Eine landes- oder zumindest bundesweite Open Source, E-Learning Plattform muss her, auf welcher alle Hochschulen, wie bereits in Bayern, gemeinsam ihre erarbeiteten Medienproduktionen für alle Studierenden zugänglich machen. Damit vor allem die Studierenden davon profitieren und effizienter lernen können. Und genau hier kommt die Politik ins Spiel, besonders die Bildungspolitik. Gelder müssen für ein solches Projekt gestellt werden und die Weichen für einen Rahmen eines gemeinsamen Open Source E-Learning Projektes gelegt werden. Dann wäre der erste Baustein für eine innovative, zukunftsweisend und fähige Bildung in Deutschland gewährleistet.

Fotos: Svenja Langfeldt

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