Andrea Stullich (CDU) besuchte die Christophorus-Schule in Rheine, eine Caritas-Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Dort lernte sie unter anderem die Möglichkeiten kennen, wie digitale Medien Schülern mit Behinderungen z.B. helfen können, sich auszudrücken, selbst wenn sie im Sprechen beeinträchtigt sind. Mit Computerprogrammen oder speziell entwickelten Apps können die Schüler auf Whiteboards, Tablets und Laptops nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen üben. Sie können zeigen, wie sie sich fühlen, ausdrücken, welches Bedürfnis sie gerade haben, kreativ werden, malen und spielen.

Stullich durfte während des Vormittags in der Schule auch selbst, viele Lernmittel ausprobieren und am „Morgenkreis“ in einer Unterrichtsstunde teilnehmen. Dabei drücken die zum Teil mehrfach behinderten Schüler ihre Stimmung und ihre Vorsätze für den Tag über Emojis aus, die auf das Whiteboard projiziert werden. Darauf können sie auch zeichnen oder Aufgaben lösen. So erfahren sie viele Erfolgserlebnisse und können trotz individueller Beeinträchtigungen aktiv am Schulalltag teilzunehmen.

Schulleiter Wilfried Heeke machte deutlich, wo er sich noch mehr Unterstützung im Bereich „Medienkompetenzvermittlung“ wünschte: Es reiche in Zukunft nicht aus, die Schule mit Tablets oder Whiteboards auszustatten – der Kauf speziell entwickelter (teurer) Apps und die Finanzierung entsprechender Lizenzgebühren sei aus Eigenmitteln der Schule auf Dauer nicht zu bezahlen.

Die Christophorus-Schule ist eine Ganztagsschule für junge Menschen mit einer geistigen Behinderung. Die geistige Behinderung kann verbunden sein mit einer sprachlichen, körperlichen, sozialen oder emotionalen Beeinträchtigung. Das Spektrum reicht von der schweren Mehrfachbehinderung bis zur leichten geistigen Behinderung im Grenzbereich zur Lernbehinderung. Die Schule nimmt Schüler ab sechs Jahren an.