Aktion vor Ort: MdL Ingrid Hack (SPD) besuchte die Katholische Grundschule Mainzer Straße

Veröffentlicht von soenmeztuerk am

„Hänsel und Gretel verirrten sich im Web. Erst war es spannend, doch dann nicht mehr so nett. Sie kamen auf ‘ne Website, mit Bildern gar nicht fein. Wer mag der Herr wohl von dieser Seite sein?“, sangen die Schülerinnen und Schüler aus Klasse drei und vier – „die Frösche“ – der Katholischen Grundschule (KGS) Mainzer Straße beim Besuch der Kölner Landtagsabgeordneten Ingrid Hack (SPD) am 3. Nov. 2014. Irgendwie klang das früher anders, aber die Zeiten haben sich geändert, seit Internet und Digitalisierung unseren Alltag verändert haben. “Hänsel und Gretel 2.0”, so der Liedtitel, ist eine Methode, mit Kindern darüber ins Gespräch zu kommen, welche Herausforderungen das Aufwachsen in der heutigen Medienwelt mit sich bringt.

Ansätze wie diese scheinen mehr als nötig: Alle Finger gehen hoch auf die Frage von Matthias Felling, Liedautor, Ukulele-Spieler und Medienpädagoge bei der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW, auf die Frage: “Und wer von Euch war schon mal im Internet?” MdL Ingrid Hack staunte nicht schlecht. Felling weiter: “‘Sie kamen auf ‘ne Website, mit Bildern gar nicht fein’, haben wir eben gesungen, was sind das für Webseiten?” Die  “Froschkinder” wissen genau, wovon die Rede ist: “Sie zeigen Bilder vom Tod, tote Tiere, aufgequollene Münder – und manchmal nackte Menschen!” Medienberaterin und Lehrerin Christina Otto will wissen: “Und was macht Ihr dann?” “Wegklicken oder Erwachsene holen”, antworten die Frösche und Otto nickt: Lernziel erreicht.

Nachdem die Froschkinder der Landtagsabgeordneten noch ihre Projektmappen gezeigt haben, berichtete Ingrid Hack von ihrer Medienkindheit: “Wir hatten nur drei Fernsehprogramme, Telefone mit einer Wählscheibe und vor allem: Kein Internet!” – das wiederum brachte die Kinder zum Staunen. Anschließend zeigten sie zwei Filme – eine weitere Projektarbeit. MdL Ingrid Hack, deren politischer Schwerpunkt vor allem die frühkindliche Bildung ist, also die Zeit vor dem Schulbesuch, freute sich über die originellen und lustigen Ideen der Film-Kinder.

Ziel der “Aktion vor Ort” war, mehr über die Initiative Medienpass NRW zu erfahren, die seit 2012 an zahlreichen Schulen im Lande umgesetzt wird. Sie soll die Medienkompetenz von Heranwachsenden fördern und gleichzeitig – ein Stück weit – die erworbenen Kompetenzen dokumentieren. Die KGS Mainzer Straße ist eine aktive Medienpass-Schule, an welcher die Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise den sicheren und kreativen Umgang mit Medien lernen. Im Ganztagsangebot der KGS Mainzer Straße wurden auch einige Methoden erprobt, welche die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) NRW zur Umsetzung des Medienpass NRW entwickelt hat. Das Lied “Hänsel und Gretel 2.0” ist eine davon.

Im anschließenden Gespräch – außerhalb des Klassenzimmers – mit Sebastian Gutknecht, Geschäftsführer der AJS NRW, erklärte dieser: “Unser Engagement im Rahmen des Medienpass NRW ist natürlich mehr als der ‘klassische’ Jugendschutz; es geht um erzieherischen Jugendmedienschutz als Angebot der Kinder- und Jugendhilfe. Mit Blick auf Internet und Digitalisierung müssen wir uns im Klaren sein: Unsere regulatorischen Möglichkeiten sind begrenzt, einem präventiven Schutzansatz kommt daher zentrale Bedeutung zu. Deshalb sind wir sehr aktiv beim Medienpass NRW dabei, bieten eigenes Schulungsmaterial und Fortbildungen an.”

Und was hat der Medienpass NRW nach knapp drei Jahren gebracht? “Mehr Verbindlichkeit in der schulischen Medienkompetenzförderung”, so Ottos Fazit. Und Ingrid Hack, MdL: “‘Gutes Aufwachsen mit Medien muss das zentrale Bildungsziel von Anfang an sein! Entsprechende Angebote und Methoden etablieren sich als Bestandteil heutiger Bildung – dafür steht der Medienpass.”

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